Die Weihnachtszeit ist für Kinder eine Zeit voller Lichter, Kerzen und Vorfreude – doch sie birgt auch Gefahren. Heiße Getränke, offene Flammen oder Backöfen können schnell zu schweren Verbrennungen führen, die oft stationär behandelt werden müssen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder unter fünf Jahren, da ihre Haut empfindlicher ist als die von Erwachsenen. Welche Risiken die Weihnachtszeit birgt und wie Eltern Unfälle vermeiden können, erklärt Dr. med. Kerstin Lohse, Chefärztin der Kinderchirurgie im Klinikum Frankfurt (Oder).
Der „Tag des brandverletzten Kindes“ und seine Bedeutung
Am 7. Dezember fand der „Tag des brandverletzten Kindes“ statt, der jedes Jahr von der Elterninitiative Paulinchen e.V. organisiert wird. Dieser Aktionstag ist enorm wichtig, um auf die Gefahren von Verbrennungen und Verbrühungen aufmerksam zu machen. Etwa 30.000 Kinder in Deutschland verletzen sich jährlich durch Verbrennungen, davon 7500 so schwer, dass sie in Kliniken behandelt werden müssen. Der Aktionstag soll sensibilisieren und zeigen, wie sich viele dieser Unfälle durch einfache Maßnahmen verhindern lassen.
Die häufigsten Gefahren in der Weihnachtszeit
In der Adventszeit sind Verbrühungen durch umgekippte heiße Flüssigkeiten wie Tee, Kaffee oder Glühwein besonders häufig. Aber auch heiße Backbleche, Kaminöfen oder offene Flammen gehören zu den typischen Gefahrenquellen. Kinder sind neugierig und verstehen die Gefahren noch nicht – genau hier müssen wir als Erwachsene eingreifen und Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Vorsicht kann Unfälle verhindern
Es gibt einige einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen: Heiße Getränke sollten niemals am Tischrand abgestellt werden oder auf einer Tischdecke, die ein Kind herunterziehen kann. Kerzen können durch LED-Alternativen ersetzt werden, und in der Küche sollten Kinder nie in die Nähe des Herdes gelangen. Pfannenstiele sollten immer nach hinten gedreht werden.
Das richtige Verhalten im Notfall
Wenn es doch zu einem Unfall kommt, ist schnelles Handeln wichtig. Die Hitzequelle sollte sofort entfernt werden. Die verbrannte Stelle kann mit lauwarmem Wasser (ca. 20 °C) für etwa zehn Minuten gekühlt werden. Wichtig: niemals Eis oder eiskaltes Wasser verwenden, da dies die Haut zusätzlich schädigen kann. Bei schweren Verletzungen darf die Kleidung nicht entfernt werden, da sie an der Haut haften könnte. Stattdessen sollte umgehend der Notruf gewählt und das Kind beruhigt werden.
Mit Achtsamkeit und guter Vorbereitung lassen sich viele Unfälle vermeiden, sodass die ganze Familie die Festtage unbeschwert genießen kann.