Schnarchen ist weit verbreitet, doch wann wird es zu einem Gesundheitsrisiko? Welche Ursachen gibt es und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen? Dr. med. Ferhat Tek, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Schlafmediziner, sowie Dr. med. Kuschel erläutern in ihrer Vorlesung am 4. März um 16 Uhr die verschiedenen Formen des Schnarchens – vom harmlosen Schnarchen bis hin zur obstruktiven Schlafapnoe. Sie erklären, wie eine präzise Diagnose gestellt werden kann und welche Risiken wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tagesmüdigkeit damit verbunden sind.
Schnarchen entsteht, wenn im Schlaf krächzende Geräusche im Rachenbereich produziert werden. Es tritt häufiger mit dem Alter auf und betrifft viele Männer und Frauen. Die Lautstärke und Häufigkeit variieren, sodass die genaue Zahl schnarchender Menschen nur geschätzt werden kann.
Die beiden Referenten stellen Diagnosemethoden vor, darunter die Polysomnographie und die Polygrafie, die insbesondere die Atemfunktionen überwachen. „Diese Verfahren sind entscheidend für die Diagnosestellung und die Wahl der richtigen Behandlung“, erklärt der Chefarzt Dr. med. Ferhat Tek.
Das Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen, ob ein erhöhtes Risiko für obstruktive Schlafapnoe vorliegt, die zu Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Diabetes führen kann. Besteht ein Verdacht, kann dieser durch Tests im Schlaflabor des Klinikums überprüft werden.
Neben bewährten Therapien wie der CPAP-Therapie (konstanter Luftstrom zur Offenhaltung der Atemwege) wird auch der Zungenschrittmacher vorgestellt – ein Implantat, das die Zungenmuskulatur während des Schlafs stimuliert, um die Atemwege freizuhalten.
Auch Verhaltensänderungen wie das Schlafen auf der Seite, der Verzicht auf Alkohol oder eine Gewichtsabnahme können bereits helfen. In schwereren Fällen sind chirurgische Eingriffe möglich, um Gewebe im Rachenraum zu entfernen oder die Nasenatmung zu verbessern.
Beide Referenten stehen nach der Vorlesung für Fragen zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.